Mehrhundehaftpflicht FAQ & Vergleich

Nach aktuellem Stand sieht die Hundeverordnung eine Haftpflichtversicherung in diesen Bundesländern immer vor:

• Schleswig-Holstein und Hamburg
• Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
• Thüringen und Berlin

Empfohlen, aber nicht vorgeschrieben, ist sie in Mecklenburg-Vorpommern. In allen anderen Bundesländern entscheidet die Hunderasse darüber, ob Halter eine Haftpflichtversicherung haben müssen.

Ob Rudel-Hundehaftpflicht, Zwingerhaftpflicht, Züchter-Hundehaftpflicht, Rudelversicherung oder eben Mehrhundehaftpflicht für Züchter: Gemeint ist immer die Police, die einerseits mehrere Hunde versichert und andererseits für Sach- und Personenschäden gegenüber Dritten aufkommt.

Praktisch ist die Mehrhundehaftpflicht für Züchter allen voran aufgrund der Bündelung: Es liegt in der Natur, oder besser im Beruf, der Sache, dass die meisten Züchter zugleich mehrere Hunde halten. Jeden davon einzeln zu versichern, ist im direkten Vergleich nicht nur kostspieliger, sondern auch deutlich aufwendiger. Praktisch ist hingegen, wenn Sie Ihre Hunde direkt in der Mehrhundehaftpflicht für Züchter bündeln. So sind Sie nicht nur rundum abgesichert, zugleich wissen Sie immer direkt, welche Konditionen für alle Hunde gelten.

De facto ist die Mehrhundehaftpflicht für Züchter daher schlicht ein Muss, unabhängig vom Bundesland oder der Anzahl der Hunde. Sie schützen sich damit vor potenziell hohen Schadensansprüchen, zugleich sichern Sie Ihre eigene berufliche Tätigkeit ab. Dank der Rabattierung, die durch die Bündelung entsteht, sparen Sie außerdem noch Geld – steuerlich geltend machen können Sie die Mehrhundehaftpflicht für Züchter sowieso, sofern Sie die Zucht gewerblich verfolgen.

Der offensichtliche Vorteil liegt, wie bei jeder anderen Versicherung ebenso, in der Absicherung. Sie zahlen monatlich einen durchaus überschaubaren Versicherungsbetrag, im Gegenzug erwarten Sie im Ernstfall keine hohen Kosten. Die sind, sobald es um Personen- und Sachschäden gegenüber Dritten geht, durchaus schnell entstanden.

Typische Versicherungsfälle der Mehrhundehaftpflicht für Züchter sind:

• Personenschäden: Sofern einer der versicherten Hunde eine andere Person anfällt und die in der Folge einen Verdienstausfall erleidet oder beispielsweise Schmerzensgeld einfordert.
• Sachschäden: Wenn der Hund das Eigentum von Dritten beschädigt, zum Beispiel in den Fahrradreifen beißt oder ein Smartphone zerstört.
• Vermögensschäden: Sofern Dritte durch eine Attacke oder Handlung des Hundes einen finanziellen Schaden erleiden.
• Mietsachschäden: Auch hier könnte die Mehrhundehaftpflicht für Züchter greifen, sofern Sie als Züchter im Eigentum eines Dritten (dem Vermieter) wohnen und der Hund folglich am Vermieter-Eigentum einen Schaden verursacht. Für Züchter, die im Eigentum wohnen, eher irrelevant. Könnte aber auch im Urlaub in der Ferienwohnung oder bei Trainingseinheiten in Trainingshallen Absicherung bieten.

Gut zu wissen: Anders als bei der Krankenversicherung, spielen das Alter und etwaige Vorerkrankungen bei der Mehrhundehaftpflicht für Züchter normalerweise keine Rolle. Das ist insofern logisch, als das ja auch nicht die Gesundheit versichert wird, sondern Schadensansprüche anderer Parteien. Daher ist eher relevant, ob der Hund in der Vergangenheit schon einmal verhaltensauffällig wurde oder bereits konkret einen Schaden verursachte.

Die Realität ist: Gar nicht so selten. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (kurz: GDV) hat dazu kürzlich eine interessante Statistik für das Kalenderjahr 2024 veröffentlicht. Wichtige Erkenntnisse daraus:

• es gibt etwa 7 Millionen Hunde in Deutschland
• wovon lediglich rund 70 % über eine Haftpflichtversicherung abgesichert sind
• die Hunde verursachen jährlich rund 100.000 Schäden gegenüber dritten Parteien
• den gesamten Schadensaufwand dadurch beziffert die GDV auf 80 Millionen Euro jährlich

Zudem warnen Experten immer wieder davor: Ob ein Hund zubeißt, kann von seiner Rasse beeinflusst werden, ist aber primär nicht davon abhängig. Bisse gibt es leider immer noch zu häufig: Das Landesverwaltungsamt für Sachsen-Anhalt meldete für das Jahr 2024 beispielsweise 115 Beißattacken – das ist die Anzahl der Beißattacken, die tatsächlich polizeilich gemeldet wurden.

76 Beißattacken davon richteten sich gegen Menschen, 33 gegen andere Hunde – der Rest sind Bisse gegen andere Tiere oder Gegenstände (Sachschäden). Die Dunkelziffer dürfte mitunter noch höherliegen. In diesem Kontext dürfte es nicht überraschen, dass Sachsen-Anhalt eines der Bundesländer mit einer verpflichtenden Haftpflichtversicherung ist. Dabei ist das Bundesland nicht einmal Spitzenreiter: In Hessen, wo die Pflicht nur für einige Rassen gilt, wurden im Jahr 2022 371 Menschen von Hunden gebissen.

Rechenbeispiel 1: Deshalb lohnt sich die Bündelung in einer Mehrhundehaftpflicht für Züchter

Warum sich die Mehrhundehaftpflicht für Züchter lohnt, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel. Nehmen wir dafür fiktiv an, dass Sie folgende Hunde als Züchter halten:

– 2 Zuchthündinnen
– 1 Deckrüde
– 3 Welpen, die noch auf ihre neuen Besitzer warten

Sofern Sie diese Hunde haftpflichtversichern wollen oder müssen, was unbedingt angeraten ist, müssten Sie also für sechs Hunde eine einzelne Police abschließen. Für die Welpen mitunter nur für einen kurzen Zeitraum, was wiederum in viel Zeitaufwand und bürokratischem Hin und Her resultiert.

In jedem Fall könnten Sie im Durchschnitt von etwa 10 bis 15 Euro pro Hund ausgehen, bei sechs Hunden in der Summe also von etwa 60 bis 90 Euro monatlich. In der Mehrhundehaftpflicht für Züchter würden Sie stattdessen alle Hunde gebündelt in einer Police versichern, die es oftmals schon für rund 25 bis 40 Euro im Monat gibt. Sie sehen schon selbst: Eine Ersparnis gegenüber Einzelhaftpflichtversicherungen von ungefähr 50 % ist gar keine Seltenheit!

Gut zu wissen: Für Züchter sind Welpen im Wurf normalerweise automatisch mitversichert, bis sie schließlich abgegeben werden. Die meisten Versicherer sehen dafür einen Zeitraum von etwa 12 bis 16 Wochen vor. Wir empfehlen immer, die Versicherungsbedingungen der Mehrhundehaftpflicht für Züchter dahingehend individuell zu prüfen. In jedem Fall schließt das aber die anderenfalls existente Versicherungslücke und gewährleistet, dass Sie für frischgeworfene Welpen nicht ständig Versicherungen neu abschließen und wieder kündigen müssen.

Rechenbeispiel 2: So sichert Sie die Mehrhundehaftpflicht für Züchter gegenüber Schadensansprüchen ab

Sie kennen das mitunter schon von Ihrer eigenen Haftpflichtversicherung: Diese Policen haben hohe Deckungsbeiträge, weil die Schadensansprüche potenziell ebenfalls sehr hoch sein können. Beißt der Hund in einen Fahrradreifen, wird der dadurch entstandene Schaden wahrscheinlich kein Loch in Ihre Haushaltskasse reißen. Aber es gibt unzählige andere Fälle, wo die Schäden weitaus gravierender sein könnten.

1. Personenschäden

Stellen Sie sich vor, der Hund reißt sich los, rennt auf die Straße, ein Radfahrer muss ausweichen und kracht gegen einen Baum. Nun müssen Sie dem die Reparatur des Fahrrades zahlen, noch weitaus schwerwiegender ist aber der Umstand, dass die Person einen Verdienstausfall erlitt, mehrere Tage im Krankenhaus verbrachte und Schmerzensgeld einfordert. Hier können sich schnell Summen von bis zu 30.000 Euro aufaddieren.

2. Sachschaden

Sie sind mit den Hunden im Urlaub, nun zernagen diese den Türrahmen, ruinieren den Teppich und reißen eine Vase um. Der Vermieter der Ferienwohnung fordert Schadensersatz – hier könnte die Versicherung für die nötigen Renovierungskosten von etwa 3.000 bis 5.000 Euro aufkommen.

3. Tierschaden

Ihr Hund fällt einen anderen Hund an, dieser muss beim Tierarzt notoperiert werden. Der andere Halter fordert eine Kostenübernahme, da die Ursache für den Vorfall Ihr eigener Hund ist – auch da können schnell 1.000 bis 3.000 Euro zusammenkommen.

4. Langfristige Personenschäden

Der Hund fällt einen Passanten an, der daraufhin die Flucht ergreifen möchte, aber stolpert und hinfällt. Er fiel so ungünstig, dass er den Rest seines Lebens querschnittsgelähmt sein wird und keiner Arbeit mehr nachgehen kann. Bei solchen langfristigen Personenschäden sind die Schadenszahlungen enorm und können anstandslos bis in den siebenstelligen Bereich hineinragen. Ohne eine Mehrhundehaftpflicht für Züchter würde mit großer Wahrscheinlichkeit die Privatinsolvenz drohen.

#1 – Deckungssumme: Wenigstens 5 Millionen Euro sind empfehlenswert, besser 10 bis 20 Millionen Euro.

#2 – Mitversicherung von Welpen: Die sollten nach dem Wurf bis zur Abgabe mitversichert sein.

#3 – Geltungsbereich: Sofern Sie viel reisen oder Zuchttiere bei Hundeshows vorstellen, sollten Sie auf einen weltweiten Geltungsbereich achten.

#4 – Schäden durch fremde Helfer: Sofern Sie beispielsweise während Ihrem Urlaub die Hunde betreuen lassen, sollten auch die temporären Betreuer durch die Versicherung erfasst werden.

#5 – Keine relevanten Rasseausschlüsse: Stellen Sie sicher, dass keiner Ihrer Hunde durch Rasseausschlüsse betroffen ist.

#6 – Vergleichen Sie immer die Kosten für mehrere Einzelpolicen mit denen der Mehrhundehaftpflicht für Züchter – so finden Sie heraus, ob und wie viel Sie sparen.

Schließen Sie am besten noch heute Ihre Mehrhundehaftpflicht für Züchter ab! Die Kosten für die Police sind sehr überschaubar, im Ernstfall kann Sie die Versicherung gegenüber Schadensansprüchen in Millionenhöhe schützen – das lohnt sich, immer und überall, ganz egal in welchem Hundealter, am besten aber frühestmöglich!